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Finissage

Ob ich etwas mitnehme, fragte sie.
Ja, ich nehme etwas mit: 

Das Grün der Bäume im Garten und auf den Wiesen
und der fallenden Tropfen Klang
von den Blechtasten des Zauberbrunnens.

Das Glitzern der silbernen Reben in der Abendsonne
und das Läuten der Tonne aus Blech
im Zwielicht der Laubkathedrale.

Den Anblick abgebrochener Äste des Apfelbaumes,
der jetzt wie ein armloser Krüppel
von seiner schweren Schlacht erzählt.

Die Anmut zweier rostiger Katzen
und die Mähne des Löwen, der manchmal brüllt,
und den Schildkrötenpanzer – für alle Fälle.

Den Tanzschritt des drahtbeinigen Vogels
mit seinem dünnen Schnabel, der so tut, als ob er sich
gleich ins Ungewisse erheben wolle.

Und den Duft nehme ich mit –
den Duft von überreifen Zwetschgen,
zerdrückt, zu unseren Füßen.
In: Vestischer Kalender 2008
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