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Das Gastmahl

„Wer ihren Körper will,
kann höchstens ein Gastrecht,
aber niemals das Hausrecht erhalten.“
Christa Mulack


Der Garten mit all
seiner herbstlichen Pracht
stand vor der Tür und wartete ...

Der Raum war groß und von Licht durchströmt.
Mit deckenhohen Fenstern auf allen drei Seiten
glich er einer Veranda. Musselin-Gardinen
brachen das hereinströmende Licht:

Ein Wirrwarr von Regenbogenfarben,
wie zarte Seidenfäden, durchzog das Zimmer.
Glitzernde Staubpartikel tanzten in der Luft.

Mitten im Raum – ein ovaler Tisch.
Eine Damastdecke in altrosa
glitt sanft bis zum Boden.

Alles war bereit zum Empfang.

© Halina Nitropisch In: Nationalbibliothek des deutschsprachigen Gedichts,
Realis Verlags-GmbH, München 2001
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