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»Geben Sie es mir!« meldete sich unvermittelt der Herr an meinem Tisch.
Er goss sein Glas halbvoll, und ich nahm wahr, dass sich etwas in der Flüssigkeit bewegte.
Ekel überkam mich. Dem zu entfliehen, drehte ich mich schnell um und erstarrte, als ich am Nachbartisch
das Gedeck erblickte. Wie gebannt sah ich auf den Teller und auf das, was darauf lag:
Es hatte einen winzigen Kopf und winzige Extremitäten und dazwischen ... einen alles
überragenden aufgeblähten Leib. Der Gast hielt bereits das Besteck in den Händen
und ich musste mitansehen, wie er es ansetzte. Die Gabel stach ins Fleisch. Ich zuckte.
Plötzlich kam es mir so vor, als flösse mir der Boden unter den Füßen weg und als würden
meine Beine von Treibsand eingesaugt. »Ertrinken kann man auch ohne Wasser!«
blitzte noch kurz die Erkenntnis auf, bevor mein Bewusstsein ins Nichts eintauchte.
Es dauerte eine Weile, bis sich das trübe Element um mich herum klärte.
Ich sah einen Fisch dicht neben mir. Etwas stimmte mit ihm nicht ...
Ihm fehlten die Flossen! Manövrierunfähig trieb er eine Zeitlang mit der Strömung auf und ab,
bis eine Welle ihn erfasste und an Land spülte. Dort lag er zwischen all dem Angeschwemmten –
ein Gedankenstrich, ein Unlaut. Seine Schuppen glänzten noch in der Sonne,
und ich sah in seinem glasigen Auge sich nur das Blau des Beckens spiegeln.
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